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Höhenflug: Die Digitalisierung der Lüfte verändert die Industrie

Im Jahr 2013 konnten die Menschen nicht genug von Drohnen bekommen. Amazons Ankündigung in Lieferdrohnen zu investieren war der Auftakt einer anhaltenden Wachstumsperiode und schürte Begeisterung für die Nutzung unbemannte Luftfahrzeuge (UAVs) sowohl in der Wirtschaft als auch im Hobbybereich. Die Auslieferung von Waren ist zwar ein wichtiger Einsatzbereich für Drohnen, aber fast noch spannender sind die dabei entstehenden Daten.
Durch die Ausstattung von Drohnen mit Kameras, schufen Enthusiasten ein mächtiges Werkzeug: einen ferngesteuerten Datensammler, der Informationen bereitstellt die Menschen bisher noch nicht erfassen konnten. Die Ausweitung dieser Idee führte zu einem enormen Wachstum bei der Nutzung von Drohnen in einer Vielzahl von Bereichen wie Jagd, Natur- und Artenschutz, Landwirtschaft und Bergbau. Untersuchungen über die Art der gesammelten Daten, ihre Speicherung und ihre Nutzung, erklären, warum die Drohnenbranche bis 2028 einen Wert von 501,4 Milliarden Dollar haben soll.
Drohnen werden mittlerweile auch für Gutachten bei Liegenschaften eingesetzt. So habe ich letztlich noch Luftaufnahmen für die Bewertung der Insel Nonnenwerth mit dem darauf liegenden Franziskus Gymnasium im Rhein gemacht.
Datenerhebung im Flug
Die wichtigste Art der Drohnen-Daten sind visuelle Informationen. Während heute Vogelperspektiven dank Quadcopter bei Filmaufnahmen und Fotografien nicht wegzudenken sind, war die ursprüngliche Nutzung von Drohnen weniger künstlerisch. Bereits im Ersten Weltkrieg wurden unbemannte Fluggeräte für verschiedene Zwecke eingesetzt. Weitere technologische Entwicklungen führten dazu, dass Drohnen später auch im Vietnamkrieg zur Erkundung und Aufklärung eingesetzt wurden.
Die kontinuierlichen Fortschritte der Fluggeräte haben auch zu Innovationen bei der Datenerfassung geführt und die Verbreitung von UAVs in verschiedenen Branchen vorangetrieben. Mit geografischen Informationssystemen (GIS) ausgerüstete Drohnen vermessen das Land und helfen bei der Erstellung maßstabsgetreuer Karten für Naturschutz oder Katastrophenhilfe. Und auch Baufirmen rüsten Drohnen mit Wärmebildkameras aus, um Wärmelecks zu erkennen und so sicherere, energieeffizientere Gebäude zu schaffen.
Auch in der Landwirtschaft liefern Drohnen dank Echtzeitinformationen entscheidende Erkenntnisse über den Gesundheitszustand der Pflanzen, den Aufenthaltsort des Viehs und die Bewässerungssysteme. Größere Distanzen oder räumliche Trennung spielen dabei keine Rolle, was den Landwirten massive Kosteneinsparungen bei der Arbeit, eine bessere Ressourcenallokation und höhere Ernteerträge ermöglicht. Analysten gehen davon aus, dass allein der Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft bis 2023 einen Umsatz von 1 Milliarde Dollar erreichen wird, wobei weltweit ein stetiges Wachstum prognostiziert wird.
Alle Daten an Bord
All diese gesammelten Daten müssen gespeichert werden – aber wo? Da Drohnen im Wesentlichen fliegende, autonome Computer sind, benötigen sie robuste Speicherlösungen, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Neben internen Laufwerken und SD-Karten sind auch Cloudspeicher und ein stabiles Netzwerk entscheidend für die Sicherung der Informationen.
Da Drohnen auch bei extremen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit, Vibrationen und anderen anspruchsvollen Bedingungen operieren müssen, sollten auch die Speicherlösungen diese extremen Anforderungen bewältigen können und gleichzeitig genügend Speicherplatz für die entstandenen Aufnahmen mitbringen. Ein 4K-Video mit 100 Mbps über 30 Minuten Betriebsdauer kann beispielsweise bis zu 22 GB an Daten erzeugen.
Dafür eignen sich die Industrial MicroSD-Karten von SanDisk. Die microSD-Karten in Industriequalität sind entwickelt und getestet, um anspruchsvollsten Bedingungen standzuhalten. Zudem bringen sie hohe Zuverlässigkeit sowie Langlebigkeit für den Drohnenbetrieb mit.
„Drohnen bewegen sich schnell und sind manchmal ungeplant hohen Belastungen ausgesetzt. Daher profitieren sie von Solid-State- und Flash-Speichern, die keine beweglichen Teile haben“, sagte Yaniv Iarovici, Director of Technical Segment Marketing Flash Business. „Im Allgemeinen nutzen die Entwickler von Drohnen und anderen vernetzten Anwendungen die Fortschritte im Bereich der mobilen Datenverarbeitung und integrieren eingebettete Speicher (eMMC und UFS), Wechselkarten und Solid-State-Laufwerke in ihre Systeme.“
Die embedded Multimedia Card ist ein auf Flash-Speicher basierender Standard für universell einsetzbare, integrierte Massenspeicher. Embedded Flash Drive (EFD) ist Western Digitals fortschrittlichste e.MMC-Flash-Speicherlösung für industrielle Anwendungen, die sich durch hohe Zuverlässigkeit und Ausdauer bei einer Vielzahl von Anforderungen auszeichnet. Entwickelt und getestet, um anspruchsvollen Umgebungen standzuhalten, verfügen diese industrietauglichen Produkte über eine erweiterte Flash-Speicher-Management-Firmware, die eine verbesserte Energie-Immunität, ECC, Wear Leveling und Bad-Block-Management bietet.
Ein Beispiel eines industriell eingebetteten Flash-Laufwerks ist das iNAND® IX EU312 EFD für Industrie- und Überwachungsanwendungen. Ausgestattet mit optimierter 3D-NAND-Technologie und einer schnellen UFSv2.1-Schnittstelle, bietet das Produkt eine überragende Lese- und Schreibleistung für datenintensivste Anwendungen. Das Flash-Laufwerk widersteht Temperaturen bis zu -40 Grad und eignet sich dadurch ideal für den Einsatz in Drohnen.
Zusammen mit einem effektiven, schnellen Edge- und Cloud-Computing ermöglichen diese internen Lösungen es Landwirten, auf stärker automatisierte Systeme umzustellen, und so beispielsweise frühzeitig vor einem Pilzbefall zu warnen und rechtzeitig eine Epidemie oder Ernteverluste zu verhindern.
Auch die 5G Funktechnologie spielt eine entscheidende Rolle in dieser Entwicklung. Diese prompte Informationsübermittlung wird insbesondere für die Katastrophenhilfe und Krisenbewältigung von entscheidender Bedeutung sein. Leben und Tod können davon abhängen, Flächenbrände richtig einzuschätzen oder Überlebende in einem einstürzenden Gebäude zu bestimmen.
Das Wachstum, die Innovation und die Expansion der Drohnenindustrie seit ihrem Durchbruch in den Massenmarkt sind bemerkenswert. Drohnen sind heute vielleicht noch faszinierender und nützlicher als 2013. Da immer mehr Anwendungsbereiche geschaffen werden, werden auch die Aufgaben von Drohnen immer vielfältiger und kreativer.
Die UAVs sind mächtige Werkzeuge, die es ermöglichen, Gegenstände, Sachverhalte und Trends aus bisher undenkbaren Perspektiven zu betrachten. Über das Geschäft und die Technologie hinaus geht es darum, neue Perspektiven zu erschließen, die uns voranbringen. Bilder, die unsere Räume neu gestalten, Einblicke, die zur Versorgung der Welt beitragen, und Informationen, die Leben retten.

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Erste C1 Zertifizierung für eine Kameradrohne: TÜV Rheinland zertifiziert die DJI Mavic 3

Das wichtigste in Kürze:
- UAS der Mavic 3-Serie von DJI erhält Zertifizierung
- Dies ist die erste Zertifizierung für ein unbemanntes Luftfahrtsystem. Die DJI Mavic 3 ist somit die erste Kameradrohne mit dieser Zertifizierung
- Die C1 Zertifizierung erlaubt der Mavic 3-Serie von DJI als erste Drohne den Einsatz in Regionen in denen andere Drohnen nicht launchen dürfen.
Das C1 Zertifikat ist sogar im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR, d.h. EU plus Norwegen, Island und Liechtenstein) gültig.
Die erste Zertifizierung für eine Drohne nach der neuen EU-Verordnung (EU) 2019/945 für zivile unbemannte Luftfahrzeugsysteme (UAS) wurde DJI erteilt. Dazu haben Experten des internationalen Prüfdienstleisters TÜV Rheinland das Mavic 3-System umfassend getestet und in allen Kategorien, die für den Status der Drohnenklasse C1 erforderlich sind, für konform befunden: mechanische Festigkeit; sichere Steuerbarkeit unter weitreichenden Flug- und Betriebsbedingungen einschließlich dem testen von Geräuschen bis zu 83dB Schallleistungspegel maximale Lautstärkeausgangsleistung unter Beibehaltung der Schwebegenauigkeit, gehörten zum Umfang der sogenannten EU-Baumusterprüfung. Um die Zertifizierung für die Klasse C1 zu bekommen, müssen die Systeme unter anderem über ein Fernidentifizierungssystem und eine zuverlässige Datenübertragung sowie eine Datenschnittstelle für die Geo-Sensibilisierung vorweisen, um den Beschränkungen im Luftraum gerecht zu werden.
Welchen Vorteil hat die Zertifizierung beim Fliegen in der Offenen Kategorie A1
Die mit dieser Zertifizierung verbundene Bezeichnung C1 bedeutet, dass die UAS der Mavic 3-Serie von DJI jetzt in der offenen Kategorie A1 fliegen dürfen.
Zuvor durfte sie nur mit einer offiziellen Genehmigung für die meisten Flugmanöver eingesetzt werden. In der Unterkategorie A1 werden Bereiche genannt, an denen Menschenansammlungen und belebte Orte eher nicht dazugehören. Außerdem können Piloten von zertifizierten C1-Drohnen im Nahbereich fliegen, ohne im Besitz des EU-Fernpilotenzertifikats zu sein oder einen Mindestabstand von 50 Metern einzuhalten. Das bedeutet, dass ich mit meiner Mavic 3 Pro in der neuen offenen Kategorie A1 fliegen darf und die A2-Prüfung „Remote Piloting License“ nicht mehr ablegen muss.
Die Zertifizierung gilt auch für bereits gekaufte UAS der Maciv 3-Serie von DJI. Voraussetzung ist die erforderliche Firmware-Aktualisierung sowie die entsprechende Beantragung und Bestätigung der Kennzeichnung beim Hersteller
- Folgend liste ich euch noch die verbindlichen Änderungen der europäischen Drohnenverordnung auf, der die Mavic 3 mit der C1-Zertifizierung nun unterliegt:
- Geräuschegrenzwert von 83db
- bei ActiveTrack Intelligent Flight Mode zum Filmen von Personen/Objekten ist der Abstand auf 50m begrenzt. Bei über 50m hinaus wird der ActiveTrack deaktiviert
- automatisches ein- oder ausschalten der Hilfs-LEDs bei Einsatz
- LEDs der vorderen Ausleger an der Drohne blinken für die Einschaltdauer der Drohne
Was musst Du beachten?
Um das neue Kennzeichnungsschild der Klasse C1 für die Mavic 3-Serie zu bekommen, wird es nach Angaben von DJI ab Q4/2022 für alle DJI-Kunden ein Antragsverfahren geben. Ob Du das Kennzeichnungsschild jedoch erlangen möchtest ist dir überlassen, denn es ist auf freiwilliger Basis. Da es jedoch kostenlos beantragt werden kann, kann ich es nur empfehlen. Der Ablauf ist zudem super einfach. Du benötigst lediglich die Seriennummer deiner Drohne und musst bestätigen, dass Du sie auf die erforderliche Firmware für die C1-Zertifizierung aktualisiert hast.
DJI erwähnt zudem, dass neben der C1-Zertifizierung für die Mavic 3-Serie, die neue europäische Drohnenverordnung auch für andere schon bestehende und auch künftige Drohnenmodelle eingehalten werden soll. Unterstützt wird dies durch eine enge Zusammenarbeit mit den relevanten Behörden, um so weitere Drohnenzertifikate zu erhalten.
Die unterschiedlichen Drohnen-Klassen
Unbemannte Fluggeräte werden in Europa in sieben Drohnen-Klassen (C0 bis C6) eingeteilt. Die unterschiedlichen Klassen zeigen, dass jede Drohne bei Zusammenstoß mit Mensch, Tier und Sachwerten unterschiedliche Gefahren mit sich bringt.
Das Hauptkriterium für die Einteilung in die sieben Drohnen-Klassen ist das Abfluggewicht des Systems. Genauer gesagt dessen Bewegungsenergie. Je massiver deine Drohne also ist, desto mehr Anforderungen ist sie ausgesetzt. Diese Anforderungen dienen jedoch dazu, das Unfallrisiko durch integrierte Sicherheitsfunktionen zu minimieren. Mit steigender Kategorie steigen auch die Anforderungen an die Pflichten von Fernpiloten beziehungsweise Besitzer von Drohnen. Dazu gehören beispielsweise die Registrierung beim Luftfahrtbundesamt (LBA), der Nachweis bestimmter Kenntnisse, sowie die Kennzeichnung Deiner Drohne.
Wenn Du deine Drohne privat nutzt ist für Dich die sogenannte „offene Kategorie“ von Bedeutung.